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Herkunftstool Innovationen im Lebensmittelhandwerk

Herkunftstool

Konzeption und Entwicklung eines Informationssystems zur qualifizierten Herkunftskennzeichnung für das deutsche Ernährungshandwerk

Projektkoordinator

Prof. Dr. Luisa Menapace
Technische Universität München (TUM), Wissenschaftszentrum Weihenstephan-Lehrstuhl, Governance im internationalen Agribusiness, Freising
luisa.menapace(ät)tum(punkt)de

Verbundpartner

agromind – Marion Hofmeier

Projekthomepage

https://agrolabel.de

Projektbeschreibung in FISA

Zum Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA)

Ziel

Ziel des Projektes ist die Konzeption und der Aufbau eines Informationssystems für das deutsche Ernährungshandwerk, mit dem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unter Zuhilfenahme qualifizierter Herkunftsangaben Absatzmärkte ausbauen und erschließen können (siehe Abbildung 1). Neben einer Gesamtübersicht der Möglichkeiten und Nutzungseffekte soll eine "Toolbox" entwickelt werden, mit der Lebensmittelunternehmer eigenständig eine herkunftsbezogene Marketingstrategie planen und steuern können. Diese Toolbox beinhaltet Informationen rund um qualifizierte Herkunftsangaben (Zeichen der EU, Zeichen des Bundes, Zeichen der Bundesländer), Entscheidungshilfen, Checklisten, Kalkulationsvorlagen und -tools, die im zeitlich begrenzten Tagesgeschäft unterstützen sollen. 

Des Weiteren werden für die Umsetzung Schulungsmodule und Seminarveranstaltungen entwickelt, die mit Handwerksverbänden, Organisationen und weiteren Multiplikatoren den nötigen Praxistransfer generieren sollen.

Abbildung 1: Darstellung der Projektziele und Projektverantwortlichkeiten, eigene Darstellung.

Ergebnisse

Die Begrifflichkeiten "Ernährungshandwerk" und "Lebensmittelhandwerk" sind im wissenschaftlichen Kontext noch nicht eindeutig definiert. Ein Ansatz zur Definition und Klassifizierung des Lebensmittelhandwerks wurde daher entwickelt. Dieser soll im weiteren Projektverlauf weiter konkretisiert wird. 

Darüber hinaus wurden die für das Deutsche Ernährungshandwerk relevanten Labels erfasst und hinsichtlich der Kriterien (1) Transparenz, (2) Qualitätsanforderungen, (3) Zertifizierung und (4) Herausgeber bzw. Lizenzgeber bewertet. Der Fokus wurde auf unabhängig kontrollierte Qualitätszeichen mit transparent kommunizierten Kriterien gelegt. Diese bilden die Basis der weiteren Untersuchungen.

Auf Grundlage der Literaturrecherche und semi-strukturierten Interviews wurde ein Fragebogen für die Unternehmensbefragung entwickelt. Mit der Hilfe eines erfahrenen Marktforschungsinstitutes wurde eine telefonische Befragung von 500 Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandwerks durchgeführt. Die Ergebnisse liegen mittlerweile vor und werden Ausgangspunkt für weitreichende Analysen der Einstellungen, Potenziale und Barrieren gegenüber der Adoption qualifizierter Herkunftsangaben durch Unternehmen des Lebensmittelhandwerks bilden. 

Bisher wurden mehr als 1.500 Institutionen systematisch erfasst, die als Netzwerkpartner oder Multiplikatoren für das Projekt in Frage kommen. Erste Gespräche mit einigen dieser Institutionen fanden bereits statt.

Zudem wurden bereits erste Methoden und Materialien entwickelt, die einzelbetriebliche und gemeinschaftliche Marketingprozesse des Lebensmittelhandwerks erleichtern, wie z.B. Hilfestellungen im Zertifizierungsprozess, digitale Vorlagen für eine effektive Kundenkommunikation. Unter der Domain www.agrolabel.de wurde eine Projektwebsite konzipiert. Dort soll später das "Herkunftstool" ausgebaut werden.

Verwertung

Das deutsche Ernährungshandwerk erhält wichtige Informationen sowie Hilfestellungen, die Einzelbetriebe bei der Diversifizierung unterstützen und den KMU helfen, am Markt langfristig konkurrenzfähig zu sein. Hierfür werden in dem "Herkunftstool" eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung gestellt, welche einzelbetrieblich und auch im Sinne des Gemeinschaftsmarketings für verschiedene Gruppierungen genutzt werden können.

Des Weiteren sollen Seminar- und Infomaterialen relevanten Verbänden, Institutionen und Marketinggesellschaft zur Verfügung gestellt werden.

Abbildung 2: Collage zum agrolabel, eigene Darstellung.