Im ersten Feldversuchsjahr 2019 wurden von 848 Prüfgliedern je Stickstoffdüngungsstufe (N+ Variante 240 kg/ha, N- Variante 100 kg/ha) verschiedene agronomische Merkmale sowie die mittels NIRS erhobenen Parameter Kornprotein-Gehalt, Kornstärke-Gehalt, Feuchtkleber, Hektolitergewicht und Sedimentationswert erhoben.
Weiterhin wurden während der Vegetationsperiode 11 Überflüge mit den beiden DJI-Drohnen Phantom 4Pro (RGB-Kamera, 112,4 Megapixel) und Matrice 600 (Multispektralkamera MCAW, Thermalkamera) durchgeführt.
Die Stickstoffvarianten unterschieden sich in ihrem mittleren Ertrag um ca. 10 dt/ha, einige Genotypen brachten aber auch unter Stickstoffmangel gute Erträge mit einem Maximum von 81,68 dt/ha und lagen damit nur ca. 6 dt/ha unter dem Ertragsmaximum der N+ Variante. Da Halle ein trockener Standort mit mittleren Böden ist, wird der Ertrag zusätzlich reduziert.
Der Proteingehalt im Korn zeigt eine gute Variation und Wiederholbarkeit in beiden Varianten. Die N- Variante zeigt einen höheren Proteingehalt im Korn, dies lässt sich vermutlich durch den Verdünnungseffekt erklären, welcher durch den deutlich höheren Ertrag in der N+ Variante entsteht.
Der Proteinertrag zeigt deutlich, dass die erhöhte Düngung in der N+ Variante einen Einfluss auf den Proteingehalt im Korn hat und widerlegt die negative Beziehung zwischen hoher Düngung und geringem Kornproteingehalt.
Für das Merkmal Ertrag konnten anhand der Drohnendaten durch das RFM-Modell gute Vorhersageergebnisse erzielt werden. Der mittlere Vorhersagefehler (RMSE) lag in beiden Stickstoffstufen bei 4,90 dt/ha in der N- und 5,45 dt/ha in der N+ Variante und einem R²-Wert von 0,70 (N-) bzw. 0,71 (N+).
Für das Merkmal Proteingehalt lag der mittlere Vorhersagefehler bei. 0,75 % (N-) bzw. 0,78% (N+) Proteinkonzentration im Korn und einem R² Wert von 0,63 in der N- und 0,33 in der N+ Variante.