Mit der Implementierung der Düngeverordnung 2017 wurde u.a. angestrebt umweltbelastende Nährstoffverluste zu verringern und die Stickstoffeffizienz zu verbessern. Gülle und Gärreste dürfen ab 2020 auf bestellten Ackerflächen (auf Grünland ab 2025) nur noch bodennah und streifenförmig ausgebracht werden. Durch längere Sperrfirsten und die Beschränkung der Gülleausbringung im Herbst verlagert sich die Ausbringung zunehmend ins Frühjahr und in wachsende Bestände. Hier können flüssige Wirtschaftsdünger nicht eingearbeitet werden, so dass die Gefahr hoher Ammoniakemissionen besteht, die den Düngerwert verringern und die Umwelt belasten. Die nährstoffeffiziente, umwelt- und klimaschonende Ausbringung von Gülle und Gärresten ist daher eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen im Pflanzenbau.
Im Verbundprojekt „GülleBest“ werden deshalb innovative und emissionsarme Ausbringungstechniken in einem Netzwerk abgestimmter Feldversuche an Versuchsstandorten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg in Winterweizen und im Dauergrünland untersucht und bzgl. ihres Minderungspotentials für Ammoniak (NH3)- und Lachgas (N2O)-Emissionen bewertet, die Stickstoffeffizienz der Düngung, sowie die ökonomischen und betrieblichen Vor- und Nachteile beurteilt.
Die Ergebnisse verbessern die Datengrundlage zur Berechnung der Emissionsminderungen von NH3 und N2O in den Emissionsinventaren Deutschlands und werden für die standortoptimierten Empfehlungen zur effizienten und emissionsarmen Düngung mit Gülle und Gärresten genutzt.