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ResRaMa Klimaschutz und -anpassung in der Tierhaltung

ResRaMa

Management von resistenten Wanderratten (Rattus norvegicus): Monitoring und Strategieentwicklung zur Prävention nagetierübertragener Krankheiten

Projektkoordinatorin

Dr. Alexandra Esther
Julius Kühn-Institut (JKI)
alexandra.esther(ät)julius-kuehn(punkt)de

Verbundpartner

Dr. Nicole Klemann

Projekthomepage

https://www.unter-2-grad.de/projekte/resrama/

Projektbeschreibung in FISA

Zum Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA)

Ziel

Ziel ist das Erarbeiten von Maßnahmen für ein effektives Management von Wanderratten mit möglichst geringem Umweltrisiko, die auch die Etablierung von resistenten Wanderratten auf landwirtschaftlichen Betrieben verzögern. Mit der Auswertung von Monitoringdaten sowie Laboranalysen zu Resistenz, Krankheitserregern und Rodentizidrückständen in Kombination mit verschiedenen Hygienemethoden wird eine entsprechende Strategie für Landwirte entwickelt. Durch die Anwendung der Strategie soll der Schutz von Mensch und Nutztieren vor Pathogenen und ebenso der derzeit fehlende Pflanzenschutz vor Wanderratten nachhaltiger als gegenwärtig abgedeckt werden.

Ergebnisse

Die ersten Ergebnisse aus den Monitoringdaten zeigen, dass gezielte Management- und Hygienemethoden eine effektive Kontrolle von Wanderratten auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Nutztierhaltung unterstützen. Dabei verzögerte sich die Wiederbesiedlung durch Wanderratten auf den untersuchten Betrieben, wenn Hygienemaßnahmen, wie z. B. die Beseitigung von Abfallhaufen, in Kombination mit einer Bekämpfung durchgeführt werden. Durch Hygienemaßnahmen war die Rattenaktivität, sprich der Monitoringköderfraß und die Laufaktivität, nach der Bekämpfung nachhaltig reduziert. Dieser wirkungsvolle Effekt kann jedoch durch angrenzende wasserführende Gräben gemindert werden, da diese die Zuwanderung von Ratten unterstützen.

Laboranalysen zeigten ein deutliches Vorkommen von resistenten Wanderratten. Von 234 untersuchten Tieren wiesen 70 eine heterozygote und 54 eine homozygote Mutation auf und 70 entsprachen dem Wildtyp. Rückstände von Rodentiziden in der Leber hatten 93 % der Tiere, wobei hohen Konzentrationen meist von Brodifacoum oder Difenacoum nachgewiesen wurden und bei den resistenten Tieren vorkamen. Die Pathogenanalysen zeigten einzelne Vorkommen von Leptospiren, sowie verschiedene Arten von Enterokokken, Laktobazillen und Staphylokokken.

Verwertung

Jede Verzögerung der Wiederbesiedlung von Wanderratten bedeutet potenziell ein gemindertes Infektions- und Umweltrisiko, da weniger Tiere vorkommen und Rodentizide seltener eingesetzt werden müssen. Die exakte Auslage von Ködern ausschließlich an nachgewiesenen aktiven Befallsstellen ist erfolgreich und kann unnötige Köderauslagen, die ein Risiko für Mensch und Tier bedeuten, verhindern. Mit der Strategie erhalten Landwirte somit eine Entscheidungshilfe für Kontroll- und Hygienemethoden, die eine effektive und nachhaltige Kontrolle von Wanderratten auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Nutztierhaltung unterstützen.