Der chemische Pflanzenschutz in der Landwirtschaft wird wegen möglicher Nebenwirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt allgemein kritisch gesehen und es besteht der Wille, dessen Anwendung zu verringern. Im Rahmen des InRaps-Projektes wird das Potenzial biologischer Saatgutbehandlungen für die Kontrolle des Rapserdflohs (Psylliodes chrysocephala L.) und der Kleinen Kohlfliege (Delia radicum L.) im Raps erforscht. Schwerpunkt bildet hierbei die Behandlung von Rapssaatgut mit Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) oder natürlichen Präparaten (z.B. Pflanzenextrakten), um eine Abwehr oder eine erhöhte Widerstandsfähigkeit der Jungpflanzen gegen diese Schädlinge zu bewirken. In Biotests unter kontrollierten Bedingungen werden verschiedene sogenannte umweltfreundliche Saatgutbehandlungen (USB) mit den Schädlingen getestet. Zudem ergeben biochemische Analysen Aufschluss über Änderungen im pflanzlichen Stoffwechsel nach einem Befall bzw. in Wechselwirkung mit der Saatgutbehandlung, um somit Kenntnisse über Mechanismen der Wirt-Insekt Interaktion zu erlangen. Die Anwendbarkeit der umweltfreundlichen Saatgutbehandlung im Feld bildet einen weiteren Schwerpunkt von InRaps. Dies beinhaltet die Optimierung der Verfahrenstechnik zur Saatgutbehandlung und die Überprüfung vielversprechender USB-Kandidaten aus dem Labor im Feld. Die Ergebnisse des InRaps-Projektes sollen Aufschluss über biologische Saatgutbehandlungen als mögliche Alternative gegen Schadinsekten geben.