Das Ziel des Konsortialprojekts ist es, Schweinehaltern Hilfestellungen für betriebsspezifische Optimierungsmaßnahmen zu geben, die die Haltung unkupierter Schweine ermöglichen. Ausgangspunkt sind bestehende konventionelle Buchten, in denen bisherige Erkenntnisse über Maßnahmen zur Prävention von Schwanzbeißen beim Verzicht auf Schwanzkupieren weitestgehend umgesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise eine Strukturierung der Bucht in Funktionsbereiche, die Schaffung von Kleinklimazonen in der Bucht, die Vorlage von organischem Beschäftigungsmaterial und eine verringerte Besatzdichte. Ausgehend von diesen "KomfortPlus-Buchten" sollen dann schrittweise Maßnahmen reduziert werden, so dass am Ende des Projekts verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten mindestens notwendiger Optimierungsmaßnahmen beschrieben werden, mit denen betriebsindividuell auf Schwanzkupieren verzichtet werden kann. Im Hinblick auf die multifaktoriellen Ursachen von Schwanzbeißen ist das Vorgehen einer schrittweisen Reduktion vielversprechend, da hiermit das Zusammenwirken verschiedener Risikofaktoren für Schwanzbeißen berücksichtigt wird. Die begleitende Erfassung der Kosten und des Arbeitsaufwands liefert den Tierhaltern zusätzliche Entscheidungsgrundlagen für geeignete, betriebsspezifische Optimierungsmaßnahmen. Neben einer Prävention, die in Form von Optimierungen durchgeführt wird, werden Möglichkeiten zur Früherkennung untersucht. Nur wenn bevorstehende Schwanzbeißausbrüche frühzeitig erkannt werden, können rechtzeitig Interventionsmaßnahmen eingeleitet werden. Um die Tierhalter bei der notwendigen Tierkontrolle im Rahmen einer Früherkennung zu unterstützen, werden daher innovative Methoden der Früherkennung von Schwanzbeißen (z.B. Schwanzhaltung, optischer Fluss, Manipulation von Beschäftigungsmaterial, Bewegungsaktivität, Wasseraufnahme, Trog-/Tränkebesuche) entwickelt und validiert.