Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines anwenderfreundlichen Bodengranulates auf der Basis des insektenpathogenen Pilzes Metarhizium brunneum zur nachhaltigen und umweltschonenden Regulierung von Drahtwürmern im integrierten und ökologischen Kartoffelanbau. Der innovative Charakter ist, dass diese Pilze im Flüssigfermenter produziert werden und die gesamte Biomasse für die Herstellung von Granulaten im Coatingverfahren verwendet wird. Hierfür soll ein dünner Film aus Biomasse auf abgetötete Hirse oder eine vergleichbare Matrix gesprüht und anschließend getrocknet werden. Wird diese Matrix mit dem Überzug, im Folgenden als Granulat bezeichnet, im Boden ausgebracht, wächst der Pilz auf dem Granulat aus und bildet Sporen. Diese können anschließend die Drahtwürmer infizieren. Im Vergleich zu anderen Granulierverfahren werden nur sehr geringe Biomassekonzentrationen je Granulat verwendet. Außerdem soll die gesamte Biomasse genutzt werden, was sich positiv auf die Produktkosten auswirken wird. Eine Kombination verschiedener Applikationsstrategien – Ausbringung von Bodengranulaten sowie gezielte Anwendung spritzbarer Formulierungen – soll die Wirkungssicherheit erhöhen und das Anwendungsspektrum erweitern. Gegebenenfalls sollen weitere Schutzschichten den Abrieb von Pilzmaterial während der Ausbringung verhindern, so dass kein Wirksamkeitsverlust nach Applikation und keine Gefahr für den Anwender durch das Entstehen von feinen Stäuben ausgehen wird. Durch dieses Verfahren soll ein sicheres, einfach auszubringendes und kostengünstiges Produkt zur nachhaltigen Regulierung von Drahtwürmern zur Verfügung stehen. Das Projekt ist so konzipiert, dass in Zusammenarbeit der Fachdisziplinen Entomologie, Mikrobiologie, Verfahrenstechnik sowie Anwendungstechnik unter Einbeziehung einer Mikroorganismen produzierenden und einer geräteherstellenden Firma die Anwendung insektenpathogener Pilze zur Drahtwurmregulierung optimiert wird und so eine Erhöhung der Wirksamkeit bzw. Wirkungssicherheit mit in die Entwicklung eingebunden werden kann. Dies ermöglicht eine schnelle Produktentwicklung sowie eine praxisnahe Prüfung.